Elbe-Saale

Pressemitteilung
Landesverband Elbe-Saale

Leipzig - Chemnitz: ICE nicht in Sicht

Die Staatsregierung weckt falsche Hoffnungen!

Der Landesverband Elbe-Saale des Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßt grundsätzlich die Investitionen in das Eisenbahnnetz, so auch die geplante Elektrifizierung der Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig.

Allerdings warnt Michael Schmiedel, Vorsitzender des Landesverbandes vor falschen Erwartungen: „Die Berechnungen im Rahmen unseres Fernverkehrskonzeptes für Mitteldeutschland haben gezeigt, dass für Verbindungen zwischen Chemnitz und Berlin Fernverkehrszüge nicht in Sicht sind, da sich die Reisezeit gegenüber dem heutigen Regionalexpress praktisch nicht verkürzen lässt. Die sächsische Staatsregierung weckt hier bei den Chemnitzern falsche Erwartungen auf einen baldigen ICE-Anschluss.“

Da Fernverkehrszüge nicht von den Bundesländern bestellt werden, liegt deren Einrichtung im Ermessen der Bahngesellschaften. Selbst wenn die Bahn vereinzelte IC-Züge – etwa aus Hannover – von Leipzig nach Chemnitz verlängern sollte, würden damit bestenfalls vorhandene RE-Züge ersetzt, was die Bedienung der kleineren Städte zwischen Leipzig und Chemnitz lediglich verschlechtert, ohne den Chemnitzern Reisezeitvorteile zu bringen.

Der VCD fordert dagegen ein Herangehen wie in der Schweiz: Dort wird zuerst entschieden, welche zukünftigen Fahrpläne gelten sollen, dann werden die Gleisanlagen so angepasst, dass die gewünschten Fahrpläne funktionieren. Die sächsische Staatsregierung investiert dagegen offenbar dort, wo sie gern ein rotes Band zur Eröffnung durchschneiden möchte, ohne zu wissen, welche Züge dort später fahren.

Bei den Nahverkehrszügen, deren Finanzierung das Land selbst in der Hand hat, wurden in den letzten Jahren dagegen die Gelder für den Betrieb so stark gekürzt, dass es beispielsweise zwischen Döbeln und Meißen ab Dezember 2015 keinen Personenverkehr mehr geben wird.

Der VCD sieht darin das Gegenteil einer vorausschauenden Bahnpolitik.

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