Elbe-Saale

Pressemitteilung
Landesverband Elbe-Saale

VCD fordert bessere Beratung der Bahnkunden in Hoyerswerda

Der Landesverband Elbe-Saale des ökologischen Verkehrsclubs VCD bewertet den Nahver­kehrs­service der Verkehrsverbünde in und um Hoyerswerda „in weiten Teilen enttäuschend“. Gleich­zei­tig gibt er Tipps zum Ticketkauf. Denn Pendler nach Dres­den oder Cottbus zahlen beim Abschluss des falschen Abos mehr als 1.000 Euro im Jahr zu viel.

Wer von Hoyerswerda mit der Bahn ins Umland fahren möchte, hat die Qual der Wahl: Nahverkehrskunden werden hier mit vier verschiedenen Tarifsystemen konfrontiert: Dem Tarif der Deutschen Bahn (DB), dem Tarif des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO), dem Tarif des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) und dem Tarif des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB). „Hinzu kommt jeweils ein breites Ticketangebot innerhalb eines Tarifs“, so Lutz Dressler, Tarifexperte vom VCD Landesverband. „Der Fahrkartenkauf ist ein bisschen wie eine Lotterie. Denn eine regionale Besonderheit ist, dass teilweise drei Tarife auf ein und derselben Strecke möglich sind. Wählt man den falschen, zahlt man auch mal das Dreifache für die Einzelfahrt“. Einen wichtigen Tipp hat er: „Fragen Sie nach Verbundangeboten, die sind in der Regel preiswerter.“

„Da hier scheinbar nichts passiert, muss endlich die Politik die Verkehrsverbünde zur besseren Fahr­gast­information verpflichten!“ fordert Anne-Sophie Berner, stellvertretende Landesvor­sitzende. „Es braucht bessere Informationen im Internet und in Broschüren.“ Dass die Mobilitäts­zentrale der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda (VGH) lediglich den VVO-Tarif anbiete, sei enttäuschend.

Besonders wichtig ist so eine umfassende Beratung für Pendler. Im Oktober sollen die Züge nach Dresden nicht mehr baubedingt über Senftenberg umgeleitet werden, die Fahrtzeit verkürzt sich auf 1 Stunde und 26 Minuten. Die Bahn verkauft die Abomonatskarte nach Dresden zum DB-Tarif für 217,30 Euro im Monat. Doch Vorsicht! Laut dem VCD-Sprecher Dressler geht es wesentlich günstiger: „Mit der Abomonatskarte des VVO zahlt man nur 144,80 Euro, gleichzeitig beinhaltet das Angebot im Gegensatz zur Bahn auch Busse und Straßenbahnen im Verbundraum.“ Abschließen muss man das Abo bei einem Vertragspartner des VVO. Einen weiteren Spartipp hat Dressler parat: „Momentan gibt es eine spannende Aboaktion. Wer seinen VVO-Aboantrag auf dem Dresdner Stadtfest (vom 19. bis 21. August) am Stand der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) ausfüllt, kann die erste Monatsrate sparen.“ Unterm Strich ist das Verbundabo so über 1.000 Euro im Jahr günstiger als das Abo zum DB-Tarif. Ähnlich große Summen können Pendler nach Cottbus sparen, wenn sie den Tarif des VBB statt dem der DB wählen.

Auch für Hoyerswerdaer, die lediglich eine Abomonatskarte für das Busangebot der VGH benötigen und wegen einer Aboaktion nicht extra zum Dresdner Stadtfest fahren möchten, hat der Tarifexperte einen Tipp: „Die DB ist ebenfalls Vertragspartner im VVO, derzeit wirbt sie mit einer Aboaktion. Wenn Sie Ihr Abo für die VVO-Tarifzone Hoyerswerda bis 18. September bei der DB beantragen, dann bekommen Sie 35 Euro Startguthaben.“

zurück