Wir wenden uns erneut mit dem Anliegen von über 32.000 Mitzeichnenden an Sie:
Bereits in unserem letzten Schreiben vom 26. Januar 2025 schlugen wir eine Reihe von Maßnahmen vor, die einen vollständigen Erhalt des gesamten Verkehrsangebots ermöglichen. Die Vorteile des Erhalts haben wir damals ausführlich dargestellt. Unlängst haben auch die Petentinnen und Petenten Sie in einem offenen Brief (siehe www.opnv-dresden.de) auf die Dringlichkeit des Angebotserhalts hingewiesen. Heute erläutern wir Ihnen die finanziellen Potenziale unserer Lösungsvorschläge.
Alle Tätigkeiten der DVB, die Entwicklung des Liniennetzes sowie dessen Weiterentwicklung sind keine Alleingänge sondern stets mit der Verwaltung abgesprochen, vertraglich geregelt sowie durch den Stadtrat mit mehreren Beschlüssen legitimiert. Um das gesamte Angebot der DVB zu erhalten, fehlen für die Jahre 2025/2026 insgesamt 13,3 Millionen Euro (Quelle: Stadtratsvorlage V0203/25), die nicht durch den Haushaltsentwurf oder interne Maßnahmen der DVB gedeckt sind. Berücksichtigt werden bereits massive DVB-interne Einsparungen in Höhe von 10 Millionen Euro wie seltenere Fahrzeugreinigung, der Verzicht auf den geplanten Angebotsausbau, die schlechtere Absicherung von Diensten bei kurzfristigen Krankheitsfällen oder Störungen und vieles mehr. Auch Einnahmenzuwächse durch die Ausweitung der Fahrzeugaußenwerbung sowie Preismaßnahmen bei der MOBI-Welt sind enthalten.
Ziel ist, die Deckungslücke der DVB durch unternehmerische und kommunale Mehreinnahmen in Höhe von 7,7 Millionen Euro pro Jahr (Basis: 2026, Quelle: Stadtratsvorlage V0203/25) zu schließen, die für die DVB verwendet werden sollen. Die Mehreinnahmen und Bedarfe für 2025 ergeben sich entsprechend anteilig.
Wir schlagen Maßnahmen im Umfang von 13,05 Mio. Euro p.a. vor. Um die benötigten 7,7 Millionen Euro p.a. zu erzielen, ist also nicht die Umsetzung aller Maßnahmen im vorgeschlagenen Umfang nötig. Alternativ können zusätzliche Mittel auch für andere Politikfelder verwendet werden, um z.B. geplante Kürzungen im Sozialen und Kultur abzufedern.
Einführen einer umlagefinanzierten Gästekarte ab 2026
plus 1,2 Mio. € p.a.
Koppeln des Kurzzeitparkens für Pkw an die Preise im ÖPNV – marktübliches Parkpreisniveau für Reisebusse
zusätzlich 3,15 Mio. € p.a.
Anpassen der Preise von Bewohnerparkausweisen
zusätzlich 1,9 Mio. € p.a.
Ausweiten der Parkraumbewirtschaftung
zusätzlich 2,7 Mio. € p.a.
Anpassen des Grundsteuerhebesatzes B
zusätzlich 2,1 Mio. € p.a.
Anpassen des Gewerbesteuerhebesatzes
zusätzlich 2,0 Mio. € p.a.
Bei vollständiger Umsetzung der Vorschläge 1 bis 4 lässt sich komplett auf Steueranpassungen verzichten, da die Mehreinnahmen über den benötigten 7,7 Millionen Euro pro Jahr liegen. Vorschlag 1 ist abhängig von der Entwicklung des Ausgleichsmechanismus des Deutschlandtickets ab 2026. Werden die Maßnahmen 2 bis 4 nicht sofort in der vollen Höhe umgesetzt, sollten die Maßnahmen 5 und 6 zum Zuge kommen.
In der Langfassung legen wir mit der Vorlage zum Haushaltsentwurf als Ausgangslage unsere konkreten Finanzierungsvorschläge dar und gehen auf das Ergebnis für Dresden sowie die beteiligten Bevölkerungsgruppen ein. Die Vorschläge stimmen mit den Zielen aller vorangegangenen Stadtratsentscheidungen überein.
Zusätzlich sollte der Stadtrat den OB beauftragen, ein gezieltes Beschleunigungsprogramm für Busse & Bahnen in Dresden auszuarbeiten, um Fahrzeuge und Personal bei gleich bleibenden Angebotsvolumen sparen zu können. Dies spart auch künftig Kosten.
Die starke und anhaltende Unterstützung aus der Stadtbevölkerung zeigt: Für die Dresdnerinnen und Dresdnern leistet der ÖPNV und damit insbesondere die DVB einen echten Gegenwert.
Nicht umsonst steht die DVB immer wieder ganz oben in deutschlandweiten Vergleichen. Hier sitzen in der Verwaltung und bei den Verkehrsbetrieben nicht nur "ernannte", sondern echte Verkehrsexpertinnen und -experten, die neben ihrer hervorragenden Arbeit seit Wochen den Wissenstransfer zur Stadtpolitik und damit zu Ihnen betreiben. Die Diskreditierung der DVB-Fachleute durch Teile des Stadtrats ist befremdlich.
Es wird immer deutlicher: Die bisher vorgebrachten Kürzungsvorschläge sind keine Lösungsvorschläge! Das Liniennetz in kürzester Zeit von Grund auf neu zu organisieren und dabei mit viel weniger Mitteleinsatz, jedoch ohne Qualitätseinbußen für alle Dresdnerinnen und Dresdner die Alltagsmobilität zu sichern, ist eine politische Illusion. Dresden hat sich in einem langen Prozess darauf verständigt, den Umweltverbund mit dem Fußverkehr, dem Radverkehr sowie dem ÖPNV inkl. der Mobi-Welt stärker zu fördern und dabei das Straßennetz nicht außer acht zu lassen. Dies ist im Verkehrsentwicklungsplan 2025plus verankert und wird genauso auch in dessen Nachfolge zum Dresdner Mobilitätsplan 2035+ diskutiert. Wir dürfen jetzt keinen nachhaltigen Schaden an der DVB verursachen, zumal die Finanzierungslücke ab 2027 deutlich kleiner wird. Das Wohl der Stadt muss zugunsten einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Mobilität im Fokus stehen.
Mit unseren Vorschlägen legen hier eine echte Lösung für eine Angebotserhaltung im ÖPNV vor. Der VCD Dresden appelliert deshalb an den Oberbürgermeister, die Verwaltung und den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden:
Einen Vorgeschmack findet ihr in diesen beiden Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=Qsyk7aKT7ww
Karsten Imbrock
Sprecher der Ortgruppe Dresden
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