Elbe-Saale

Kreis Meißen

LKW-Trasse von Radebeul nach Dresden

Ein Bericht aus der Einwohnerversammlung

Am Abend des 27. November fand in der Siebscheibenhalle der Stadtentwässerung Dresden GmbH eine interessante Einwohnerversammlung zum Thema „LKW-Trasse von Radebeul nach Dresden” statt. Die Stadt Radebeul bemüht sich schon seit ca. 10 Jahren um eine schnellere Autobahnanbindung. Nachdem die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz die ca. 100 Interessierten zur Veranstaltung begrüßte, ließ sie von Herrn Dr. Mohaupt (Stadtplanungsamt Dresden) die bisher untersuchten Varianten inklusive der Bestandsvarianten vorstellen.

Es zeigte sich, dass die Stadtverwaltung noch nicht die eine Vorzugsvariante für sich gefunden hatte. Die Erkenntnisse der Einwohnerversammlung will die Stadtverwaltung nun an den Dresdner Stadtrat tragen. Die meiste Zeit der Veranstaltung war den Bürgern gewidmet. Vertreter der Serkowitzer Bürgerinitiative aber auch der zahlreichen Kleingartenvereine haben ebenso wie andere betroffene Anwohner, die eine oder andere Variante kritisiert. Von sehr vielen wurde der Bedarf einer möglichen LKW-Trasse zwischen der Meißner Straße und der Autobahnanschlußstelle am Riegelplatz auch aufgrund der im Vortrag präsentierten Verkehrsmengenkarten und der Verkehrsprognosen in Frage gestellt. Herr Hesse, der Vertreter der Radebeuler Stadtverwaltung hat nach meiner Einschätzung nur eine recht unzufriedenstellende Antwort darauf geben können.

Die versammelte Bürgerschaft gab zum großen Teil einer Variante den Vorzug, die die Meißner Straße direkt mit der Autobahnanschlussstelle am Wilden Mann verbinden und sehr nahe an der Autobahn verlaufen würde, da so die wenigsten Anwohner mit mit zusätzlichem Verkehr belastet werden würden. Ich, als Radebeuler Vertreter des ökologischen Verkehrsclub VCD, habe darauf hingewiesen, dass jede neue Straße auch neue Betroffenheiten schafft. Denn sehr wahrscheinlich ist bei dieser Variante mit einer Zunahme des Verkehrs auf der Meißner Straße zu rechnen. Zwar möchte jeder mobil sein, doch keiner möchte die negativen Verkehrsauswirkungen vor seiner Haustür haben. 

Kurz vor dem Ende der im Vergleich mit anderen Einwohnerversammlungen sehr diszipliniert abgelaufenen Veranstaltung habe ich noch einmal kurz auf zwei Stichworte hingewiesen, die mir in der gesamten Diskussion gefehlt hatten, die meiner Meinung nach aber auf jeden Fall Teil der Lösung sein sollten: Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung. Jeder kann dazu beitragen, dass sich die vorhandenen Probleme minimieren. Egal ob das mit der Nutzung des Umweltverbundes (Bus, Bahn, Fuß und Fahrrad) statt dem eigenen Auto geschieht oder mit der Überlegung ob man seine Besorgungen wirklich im Elbepark erledigen muss oder man nicht auch mal wieder die Händler in der Nähe (z.B. die an der Hauptstraße in Radebeul Ost) unterstützen könnte.

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