Elbe-Saale

Landesverband Elbe-Saale

Deutschlandticket: Unsere Forderungen an die Politik

Unser ehemalige Vorstandsvorsitzender Clemens Kahrs hat gegenüber MDR Sachsenspiegel Stellung zum Verbleib des D-Tickets genommen und im Namen des VCD ein paar Forderungen gestellt. Das gesamte Interview könnt ihr hier nachlesen.

Am Vorabend der Verkehrsministerkonferenz, welche vom 11.10.2023 bis 12.10.2023 in Köln stattfindet, hat unser Dresdner Mitglied Clemens Kahrs dem Magazin “MDR Sachsenspiegel” ein Interview gegeben und darin auch einige Forderungen zum Verbleib des Deutschlandtickets an die Politik gestellt. Nachfolgend kann das Interview nachgelesen werden, da die meisten Punkte des Interviews dem Schnitt zum Opfer gefallen sind:

Wie schätzen Sie das Deutschlandticket in Sachsen ein?

Wenn Sie auf die Verkaufszahlen schauen: das Deutschlandticket wird zu einem Erfolg auch in Sachsen. Erstmalig ist für alle möglich, ganz unkompliziert über die doch recht kleinteiligen Grenzen der Verkehrsverbünde hinweg zu pendeln – von Freiberg oder Bautzen nach Dresden; von Riesa nach Leipzig. Das war früher immer ein tariflicher Kraftakt. Die Verbindungen selbst sind eigentlich super!

Wie bewerten Sie die Position der Staatsregierung in dieser Sache?

Wir begrüßen, dass auch die Staatsregierung hinter dem Deutschlandticket steht. Das zeigt sich daran, dass Verkehrsminister Dulig den Auftrag zurückgezogen hat, einen Sachsentarif zu konzipieren. Weiterhin geht von Sachsen eine bundesweite Initiative aus, dass Studierende ihr Semesterticket auch bundesweit nutzen können. Damit wären sie die zweite Gruppe in Sachsen, die von günstigeren Deutschlandtickets profitieren. Pendler bekommen ein rabattiertes Deutschlandticket jetzt schon ganz oder teilweise von ihrem Arbeitgeber bezahlt - und das steuerfrei!

Welche Aufgaben geben Sie Minister Dulig mit auf den Weg?

Das sind im Wesentlichen vier Punkte:

  1. Das Deutschlandticket muss über längere Zeit preisstabil bleiben. Dafür haben Bund und Länder die Finanzierung zu sichern.
  2. Für Menschen mit wenig Einkommen braucht es als aller erstes eine Initiative in Sachsen, die es den Kommunen ermöglicht,  ihnen das Deutschlandticket für 29 € zu finanzieren. Hier ist die Sozialministerin Köpping gefordert!
  3. Auch für Familien mit Kindern ist das Deutschlandticket tatsächlich zu teuer! Das Bildungsticket für Schüler sowie das Azubiticket, in die der Freistaat sehr viele Millionen reinsteckt, muss in ein Deutschlandticket für junge Menschen für 29 € überführt werden. Das Geld dafür ist da und andere Länder machen es vor! Bayern und Schleswig-Holstein zum Beispiel!
  4. Die für den Nahverkehr zuständigen Zweckverbände brauchen kurzfristig mehr Geld von Bund und Land, um bei den Eisenbahnen jetzt mehr Kapazitäten zu bestellen! Auf den Hauptstrecken sind die Züge zu kurz! Im Leipziger Raum, in Ostsachsen und anderswo sind die Züge jetzt schon sehr voll. Das geht so nicht weiter, wenn alle die den ÖV jetzt nutzen wollen auch untergebracht werden müssen.

Was ist mit dem platten Land?

Natürlich muss es Lösungen geben, dass alle Menschen auch in der Region einen Bus vor der Haustür haben. Das es geht, zeigen Beispiele aus dem Vogtland oder dem Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Dort kommt der Bus flächendeckend jede Stunde. Und wo ganz wenig Menschen wohnen bei Bedarf auch per Knopfdruck! Um das überall zu haben brauchen die anderen Landkreise ein Konzept und etwas finanzielle Unterstützung.
 

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