Chemnitzer Aktion zu 12 qm Kultur

Unweit des Chemnitzer Zentrums liegt das beliebte Wohnviertel Kaßberg mit Wohn-bebauung vor allem aus der Gründerzeit. Da vor mehr als hundert Jahren die Men-schen in der Regel noch ohne Auto mobil waren, sahen die Stadtplaner „nur“ Fuß-wege, Baumalleen eine Fahrbahn in jede Richtung vor. Heute reihen sich in den Straßen Fahrzeug an Fahrzeug, in den Abendstunden drehen die Anwohner oft meh-rere Runden, ehe sie einen Abstellplatz für ihr Auto gefunden haben. Obwohl meh-rere Buslinien das Wohngebiet durchqueren und tangieren und das Carsharing-An-gebot sehr dicht ist, fahren immer noch viele Menschen mit ihrem eigenen Auto. Dass dadurch viel Lebensqualität verloren geht, ist vielen Bewohnern nicht bewusst.

Darauf wollten wir, die Ortsgruppe Chemnitz des VCD, aufmerksam machen und so überraschten wir an einem späten Montagnachmittag bis zum Abend die Menschen mit einem besetzten Parkplatz, auf dem statt eines Autos Leben stattfand. Ein selbst-gebautes Parklett auf Rädern lud zum Verweilen ein und vor dem 12-qm-Banner des VCD wurde musiziert. Unserem kurzfristig ins Leben gerufenen Streicherduo lausch-ten Hausbewohner von ihren Balkonen und Kunden des benachbarten Einkaufs-marktes. Das Maskottchen der Europäischen Mobilitätswoche war auch dabei.

Am frühen Abend war die Musik nicht mehr zu überhören, als sich die Trommel-gruppe Mambo Vipi auf den 12 Quadratmetern versammelte und fröhlich ihre Rhyth-men erklingen ließ. Zum Mitspielen luden kleine Trommeln vor allem Kinder ein. Bunt, beschwingt und überraschend – so ließen es sich selbst die autoverliebten Chemnitzer gefallen. Ob der eine oder andere Passant die verteilten Flyer oder die Hefte Fairker bewusst gelesen hat? Wie auch immer. „Steter Tropfen höhlt den Stein“.

Wir tauchen an einer anderen Stelle wieder auf…