Elbe-Saale

Ortsgruppe Dresden

Zum Thema: Autonutzung der Dresdnerinnen und Dresdner

Kürzlich präsentierte die DNN ihr alljährliches Barometer zum Thema Autonutzung in Dresden. Zusammen mit dem Institut für Kommunikationswissenschaften der TU Dresden wurde anhand von 502 befragten Personen im Kern festgestellt: Die Dresdner fahren wieder mehr Auto. Leider wurde aus dieser Momentaufnahme ein allgemeiner Trend konstruiert – mit fehlerhaften Schlussfolgerungen.

Kürzlich präsentierte die DNN ihr alljährliches Barometer zum Thema Autonutzung in Dresden. Zusammen mit dem Institut für Kommunikationswissenschaften der TU Dresden wurde anhand von 502 befragten Personen im Kern festgestellt: Die Dresdner fahren wieder mehr Auto. Leider wurde aus dieser Momentaufnahme ein allgemeiner Trend konstruiert – mit fehlerhaften Schlussfolgerungen.

Komisch, dass so ein Barometer zum Mobilitätsverhalten gerade im Herbst aufgestellt wird. Damit wird der übliche Jahresgang des Mobilitätsverhaltens genau mitgenommen. Ist es warm und angenehm, wird mehr gelaufen und Fahrrad gefahren, es wird sich auch vielmehr im öffentlichen Raum aufgehalten. Ist es dagegen kalt, windig und regnerisch, wie im Oktober und November üblich, steigt man wieder öfters ins Auto, nutzt die Straßenbahn oder lässt manche Wege sogar ganz bleiben. Es ist also ganz natürlich, dass im Vergleich zu Juni und August (36% und 29%) jetzt auf einmal wieder 41 % das Auto nutzen. Analog dazu sind die Werte für die Fahrradnutzung einzuordnen. Hier sind im Juni und August 17 und 19 % der Befragten mit dem Rad gefahren und im Oktober natürlicherweise nur noch 15 %, was nebenbei sogar ein guter Wert ist.

Ganz davon abgesehen, dass mit diesem Barometer lediglich die jährlichen Schwankungen des allgemeinen Mobilitätsverhaltens bestätigt werden, kann die Stichprobengröße von 502 Personen nicht als repräsentativ angesehen werden. In Dresden wohnen über 500 000 Menschen und auch die Umlandbewohner jenseits der Stadtgrenzen bestimmen den Dresdner Verkehr zunehmend. Also, liebe DNN Redaktion: nächste Mal bitte eine verlässliche Datengrundlage verwenden. Sie stehen als System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV) oder in Form des Panels „Mobilität in Deutschland“ zur Verfügung und sind wissenschaftlich bestätigt und anerkannt.

Anhand dieser Zahlen können dann auch viele heutige Annahmen in der Verkehrsplanung bestätigt werden: Der öffentliche Nahverkehr und das Fahrrad liegen in der Stadt voll im Trend aber auch der Autoverkehr spielt mengenmäßig immer noch eine große Rolle. Jetzt ist es von Stadt zu Stadt unterschiedlich, wie mit solchen Ergebnissen umgegangen wird. Wir finden, Dresden ist momentan sehr gut aufgestellt. Die Stadt stellt nicht nur den Verkehrsfluss der Autofahrer in den Mittelpunkt, sondern hat die ehrgeizige Idee dem Mobilitätsverhalten der Menschen einen nachhaltigeren Anstrich zu verleihen. Und das ist dringend nötig. Abgase schädigen die Atemwege aller Menschen, Lärm macht krank und der Flächenverbrauch des Automobils beeinträchtigt die Lebenqualität im öffentlichen Raum. Radfahren muss überall gefahrenfrei möglich und der öffentliche Raum muss lebenswert sein! Wir sagen daher: Weiter so Dresden, du bist auf einem guten Weg!

Eure VCD-Ortgruppe Dresden

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