Elbe-Saale

Ortsgruppe Erfurt

Wie viele neue Parkhäuser braucht bzw. verträgt die Stadt Erfurt?

Parteiübergreifende Diskussion zu geplanten Parkhausneubauten in Erfurts Innenstadt

Mit der Erkenntnis, dass bei bestimmten Themen nicht alle „unter einem Hut zu bringen sind“, hatte die VCD-Ortsgruppe Erfurt am 14.1.2015 alle Stadtratsfraktionen der Stadt Erfurt zu einer politischen Diskussion eingeladen, die vom üblichen Schema abweichen sollte. Gefragt waren nicht die Standpunkte der Fraktionen, sondern man diskutierte unter Benutzung einer Interaktionsmethode aus der Erwachsenenbildung, den sechs denkenden Hüten, interfraktionär.  Bei dieser Methode wurden den Teilnehmern durch Lose bestimmte Rollen zugeschrieben, mit der sie dann das Thema in ihrer Gruppe erörtern mussten. So sollten beispielsweis die gelben Hüte das Thema stets objektiv positivbeurteilen, rote Hüte hingegen konnten ihren Emotionen in beiden Richtungen freien Lauf. Den moderierenden blauen Hut hatte Evelyn Sittig vom VCD auf.

Das Thema der Veranstaltung war so aktuell wie strittig: Wie viele neue Parkhäuser braucht bzw. verträgt die Stadt Erfurt unter Einbeziehung des Parkraumkonzeptes, der entstehenden Begegnungszone und unter Beachtung der Gesichtspunkte von Ökologie und Nachhaltigkeit. Die VCD-Ortsgruppe steht den derzeit drei konkreten Parkhausplanungen entlang des Juri-Gagarin-Rings kritisch gegenüber. Wir gehen weder von einem steigenden Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen aus, noch passen die Bauten in die Strategie Erfurts, die Stadt zukünftig mit einer Begegnungszone die rad- und fußfreundlicher zu gestalten.

Nach kurzer Erklärung und durchgeführtem Losverfahren legten die Stadträte und Vertreter des VCD in ihren Gruppen sofort los. Das Ergebnis der zwei Runden konnte sich sehen lassen. Auf den vorbereiteten Wandtafeln sammelten sich viele bekannte, aber auch neue Argumente, die das Für und Wider von neuen Parkhäusern dokumentierten. Eine abschließende offene Diskussion beendete den sehr interessanten Abend. Allen Teilnehmern war natürlich klar, dass auch diese Veranstaltung das vor uns stehende Problem nicht lösen würde. Sie brachte aber trotz schon monatelanger Diskussion neue Argumente zu Tage und zeigte, dass eine andere Art der politischen Diskussion demokratiefördernd und unterhaltsam sein kann.

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