Elbe-Saale

Ortsgruppe Leipzig

Schlusswort eines langgedienten Mitglieds des Leipziger Fahrgastbeirats

Unser Mitglied Harald Lindner hat unseren Verband viele Jahre im Fahrgastbeirat vertreten. Hier sein Resümee seiner Tätigkeit:

Nach vielen Jahren Mitarbeit im Fahrgastbeirat habe ich unter den VCD-Mitgliedern in Leipzig mit Thomas Hoscislawski eine Ablösung gefunden, der Beirat wird damit zumindest etwas jünger.

Hier ein paar Stichpunkte aus meiner Bilanz im Beirat:

Ein Punkt, den ich wiederholt angesprochen habe, ist die Herausnahme der Linie 89 aus der Innenstadt beim kleinsten sich bietenden Anlass. Die Umleitungsmöglichkeit über den Neumarkt wird nicht in Betracht gezogen.

Viel zu oft musste der Beirat bisher auf offensichtliche Versäumnisse bei der Fahrgastinformation an den Haltestellen hinweisen, selbst auf die Lesbarkeit des Haltestellenfahrplans bei Dunkelheit. Das in Dresden erfolgreich eingesetzte Systems einer viel kleineren elektronischen Anzeige vor allem an Haltestellen mit nur einer Linie wird für Leipzig kategorisch abgelehnt, stattdessen auf Fahrplan-Apps auf den Mobiltelefonen verwiesen. Werden dann mal alle Haltestellenfahrpläne überflüssig?

Ein Lichtblick gibt es für die Zukunft, da demnächst Fahrzeitanzeiger angeschafft werden sollen, die auch die Möglichkeit haben, verschiedene Bahnsteigbezeichnungen anzuzeigen, so dass zumindest an den S-Bahnhöfen, hoffentlich auch an Haltestellen mit sich sich kreuzenden Linien alle demnächst zu erreichenden Anschlüsse angezeigt werden können. Herr Juhrs hat zugesagt, dass der Beirat bei den Standorten dieser neuen Tafeln mitreden kann.

Der Nahverkehrsplan spielte bei den Beratungen eine eher untergeordnete Rolle. Erst war der Entwurf angeblich nicht spruchreif, obwohl er schon einige Zeit beim OB lag, dann musste alles sehr schnell gehen, die Verbandsvertreter waren somit mit den eilig zu verfassenden Stellungnahmen beschäftigt. Für die Mitglieder des Fahrgastbeirates blieb nur das Nachschlagen im Netz aber keine Zeit, über den Entwurf zu diskutieren., Hoffentlich wird zukünftig Gelegenheit sein, einige Dinge vor der Realisierung zu besprechen. Aus meiner Sicht wären das:

– Die Verdichtung des Haltestellennetzes, nicht nur über mehr Haltestellen im Tramnetz (obwohl es da durchaus noch Reseven gibt).  Dabei wäre das Qualitätskriterium zu hinterfragen, wonach 80% in der Kenzone im Umkreis von 300m,  im Außenbereich gar in 500m einer Haltestelle wohnen sollten. Übertragen Sie das mal auf den Weg zum geparkten PKW! Über das Kriterium „Abfahrten pro Tag und 100 Einwohner“ wird in Leipzig bisher gar nicht diskutiert, da liegt Leipzig im Mittelfeld, hat also „Luft nach oben“.

– Die Notwendigkeit eines neuen Busnetzes – immerhin besteht ein Prüfauftrag zu Quartiersbuslinien. Die Grafik der Bedienqualität im Nahverkehrsplan zeigt deutlich, dass die Verbesserung der Zugänglichkeit  in Anger-Crottendorf sehr notwendig ist.

– Die baulichen Veränderungen an der Haltestelle Hauptbahnhof (deutlich breitere Außenbahnsteige und ein 3. Übergang zum Hbf).

Gern würde im Beirat auch über Tarife diskutiert, was aber mit Verweis auf die Zuständigkeit des MDV und des Aufsichtsrates bisher immer abgeblockt wurde. Sollte doch das Thema auf die Tagesordnung kommen, sollte auf eine ältere Aussage von Herrn Lehmann vom MDV Bezug genommen werden, dass die Tarifzonengrenzen nicht in Stein gemeißelt sind. Zumindest für die Abo-Kunden könnte ich mir Erleichterungen beim Überfahren der Tarifzonengrenzen vorstellen.

Ich wünsche dem Fahrgastbeirat eine erfolgreiche Tätigkeit.

Harald Lindner, über 20 Jahre im Fahrgastbeirat für den VCD in Leipzig

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