Elbe-Saale

Verkehrspolitik, Nah- & Regionalverkehr
Ortsgruppe Dresden

Kaum Visionen für den Nahverkehr in Ostsachsen

Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) legte Anfang 2019 die 3. Fortschreibung des Nahverkehrsplanes vor. Darin werden zukünftige Maßnahmen beschrieben, die der VVO im Verbundgebiet in den nächsten Jahren umsetzen will. Weiterhin wurde erstmals in einem Nahverkehrsplan ein Zielnetz für das Jahr 2030 entwickelt. Für die VCD Ortgruppe wirkt dieses jedoch etwas mutlos.

So ist die einzige wirkliche Neuerung im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die Einführung einer neuen Regionalbahnlinie zwischen Dresden und Riesa (RB51). Damit entfallen Halte des RE50 und die Fahrzeit zwischen Dresden und Leipzig kann unter 90 Minuten gesenkt werden. Diese Maßnahme hält die VCD Ortgruppe Dresden für überfällig: „Der RE50 zwischen den beiden Oberzentren Dresden und Leipzig ist das hochwertigste Produkt des VVO, die Fahrzeit wird dem aber nicht gerecht. Der Zug wird von Fahrgästen gern als RB50 bezeichnet“, so Richard Emmermacher aus der Ortgruppe.

Die geplante Flügelung mit der RB31 mit der geplanten RB51 in Priestewitz ist angebracht um ein gutes Angebot mit attraktiven Takt nach Riesa und Elsterwerda zu bieten. Wenn dieses zukünftige Nahverkehrsangebot künftig als S-Bahn gedacht wird, könnten weitere Fahrgäste gewonnen werden. Die Ausweitung des S-Bahnnetzes ins Dresdner Umland ist tatsächlich gerade Thema beim VVO, jedoch muss sich erstmal über die Definition einer S-Bahn im Verbundgebiet verständigt werden. Hier gibt es geteilte Meinungen. Der VCD vertritt dazu eine klare Position: „Elektrisch, mind. ½ Takt und optisch eindeutig erkennbar, soll sie sein, die S-Bahn Oberelbe“, so Richard Emmermacher weiter. Der aktuelle Markt gibt es her bereits jetzt mit batterieelektrischen Fahrzeugen zu fahren, die auf den letzten Kilometern auch ohne Fahrdraht auskommen.

„Ein wirkliches Zielnetz 2030 muss eine deutliche Angebotsausweitung aufzeigen“, meint Herr Emmermacher. Diese sei im vorliegenden Nahverkehrsplan nicht ersichtlich. Ein besseres Angebot bedinge auch eine bessere Finanzierung, die derzeit noch nicht in Sicht ist. Der VCD nimmt hier auch den Freistaat in die Pflicht. Auch wenn die Regionalisierungsmittel knapp sind, andere Länder legen hier noch eine Schippe drauf. Genau das fordert der VCD vom Freistaat Sachsen, der bisher nicht mal alle Regionalisierungsmittel, die er vom Bund erhält, an die Verkehrsverbünde zur Bestellung des SPNV weitereicht.

Die VCD Ortgruppe Dresden hat zur Fortschreibung des Nahverkehrsplanes eine Stellungnahme mit den wesentlichen Kritikpunkten verfasst, die hier eingesehen werden kann. Haben Sie Fragen dazu? Kommen Sie einfach auf uns zu!

Eure OG Dresden

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